1. Trimester der Schwangerschaft – die Eizelle wird zum Fötus

Das 1. Trimester kann etwa ab der Mitte ganz schön unangenehm werden. Im ersten Monat spürst du davon aber noch nichts. 

Auch wenn das jetzt verwirrend klingt: In den ersten beiden Schwangerschaftswochen bist du noch nicht schwanger. Aber der Zeitpunkt der Befruchtung und der Geburtstermin lassen sich am genauesten berechnen, wenn man vom ersten Tag deiner letzten Periode ausgeht, weil man weiß, dass etwa 12 bis 16 Tage danach der Eisprung stattfindet. Deshalb werden die rund zwei Wochen vor dem Eisprung mitgerechnet. Das 1. Trimester beginnt also rückwirkend an dem Tag, an dem du durch deine Menstruation die Bestätigung bekamst, nicht schwanger zu sein. :).

Etwa in der Zyklusmitte – also Ende der 2. "SSW" erfolgt der Eisprung. Ein reifes Ei wandert in den Eileiter in Richtung Gebärmutter und kann dort in einem Zeitfenster von etwa 12 bis 24 Stunden befruchtet werden. Befinden sich jetzt männliche Spermien in der Nähe (sie können in der Vagina etwa drei bis fünf Tage überleben), kann der Wettkampf beginnen. Sobald es eins von Millionen Spermien schafft, zum Zellkern des Eis vorzudringen und mit dem Ei zu verschmelzen, ist die Eizelle befruchtet. Trägt das Spermium ein X-Chromosom, wird es ein Mädchen. Mit einem Y-Chromosom wird es ein Junge.  Augenfarbe, Haarfarbe und andere Merkmale stehen schon fest.

Jetzt  bist du schwanger - obwohl sich Experten dabei gar nicht ganz einig sind. Denn die befruchtete Eizelle muss noch den Weg zur Gebärmutter zurücklegen, ihrem angestrebten neuen Domizil für die nächsten 38 Wochen. Schon jetzt beginnt die Zelle, sich zu teilen. Nach etwa 5 bis 6 Tagen, also am Ende der 3. SSW, nistet sich die Eizelle dort ein – mittlerweile ist aus ihr ein etwa 0,5 mm großer Zellhaufen namens “Blastozyste” geworden. Deutliche Anzeichen spürst du noch nicht, bei manchen Frauen macht sich die Einnistung durch ein leichtes Ziehen bemerkbar. Es ist möglich, dass Zigarettenrauch dich plötzlich stört und Alkohol nicht mehr schmeckt – eine geniale Schutzfunktion deines Körpers!

Die 4. SSW ist eine sehr sensible Phase. Wird nämlich die Blastozyste durch äußere Einflüsse (wie Alkohol, Nikotin oder Medikamente) irreparabel geschädigt, stoppt die Zellteilung, und die Schwangerschaft ist beendet. In dem Fall werden die Zellen mit der Regelblutung abgestoßen, und du bekommst gar nicht erst mit, dass du schwanger warst. Geht alles gut, verankert sich der Embryo in der Gebärmutterschleimhaut. Fruchthöhle, Dottersack und Plazenta werden gebildet, und die “Rollenverteilung” der Zellen beginnt – jede bekommt ihre Bestimmung und trägt je nach Programmierung ihren individuellen Teil bei. Jede Zelle "weiß", ob sie beispielsweise an der Organ- oder Muskelbildung mitwirken soll. Und das ist gut so, was für ein Chaos gäbe es sonst!

Durch das Einnisten kann eine leichte Schmierblutung entstehen, die oft zunächst für das Einsetzen der Mestruation gehalten wird. Weitere frühe Anzeichen sind Müdigkeit, Morgenübelkeit, Stimmungsschwankungen, verstärkter Harndrang und ein Ziehen in der Brust. Alles kann auftreten, nichts muss.

Die Periode bleibt aus – Zeit für einen Schwangerschaftstest! Die meisten Schwangeren bemerken jetzt erste Veränderungen in ihrem Körper. Sobald du erfährst, dass du schwanger bist, solltest du übrigens auch schon an einen Geburtsvorbereitungskurs denken – auch wenn die Geburt noch in weiter Ferne zu liegen scheint.

Das vom Embryo produzierte Schwangerschaftshormon HCG sorgt dafür, dass die Schleimhaut nicht abgestoßen wird – die Periode bleibt aus. Dieses Hormon ist nun mit einem Schwangerschaftstest in deinem Urin nachweisbar.

In dieser Woche tut sich eine Menge bei dem Winzling: Die ersten Organe werden angelegt, ebenso wie Blutgefäße, Nervensystem und Bindegewebe. Das Herz fängt an zu schlagen, zunächst unregelmäßig, aber schon bald schlägt es etwa doppelt so schnell wie deins. Der Embryo bekommt jetzt Nahrung und Sauerstoff über die mit der Plazenta verbundene Nabelschnur. Auf dem Ultraschallbild sieht man bisher aber nur die Fruchthöhle als kleinen schwarzen Fleck. 

Falls du in der vierten Woche verschont geblieben bist, machen sich bei dir möglicherweise jetzt ein paar Symptome bemerkbar. Müdigkeit, Schwindel, Kopfschmerzen und Unwohlsein sind häufige Begleiterscheinungen.

Bisher war der Embryo eher rundlich. Jetzt nimmt er eine längliche, gekrümmte Form an und misst etwa zwei bis vier Millimeter. Den Kopf kann man schon erkennen, er ist allerdings im Verhältnis zum Körper zu groß. Weitere Organe entwickeln sich.

Bei dir arbeiten jetzt die Hormone auf Hochtouren, leider oft mit unerwünschten Nebenwirkungen. Auch in diesem Monat stehen bei den meisten Schwangeren Übelkeit und Erbrechen, schmerzende Brüste und ungewohnte Müdigkeit auf dem Programm. Typische Schwangerschaftsbeschwerden lassen sich mit unseren Tipps etwas lindern. 

Der Embryo ist jetzt schon 5 mm groß! Langsam entwickelt sich das Gesicht, Augen, Nase, Mund und Ohren sind schon grob zu erkennen, ebenso wie Hände und Füße. Die Proportionen stimmen aber noch überhaupt nicht, der Kopf ist im Verhältnis zum Körper nach wie vor sehr groß, denn in diesem Stadium wächst der Embryo von oben nach unten.

Übelkeit und Müdigkeit machen dir vermutlich weiterhin zu schaffen, es können auch Kreislaufprobleme dazukommen. Die wachsende Gebärmutter könnte jetzt auf die Blase drücken und dafür sorgen, dass du häufiger zur Toilette musst.

Die Organe wachsen, und der Darm entwickelt sich. Er ist noch zu groß und wird vorübergehend in einen Teil der Nabelschnur “ausgelagert”. Die Gebärmutter ist mittlerweile etwa doppelt so groß geworden wie vor der Schwangerschaft.

Bei dir ist noch nicht allzu viel zu sehen, es kann allerdings sein, dass du schon ein wenig zugenommen hast.

Die letzten Wochen des 1. Trimesters brechen an – schon bald hast du die unangenehmen Begleiterscheinungen des ersten Drittels hinter dir und kannst dich auf das zweite, entspanntere Trimester freuen!

Die Knochen entwickeln sich, und jetzt sind auch schon winzige Finger und Zehen zu sehen.
Die Entwicklung der Organe ist nun abgeschlossen, auch wenn sie noch nicht alle funktionieren, ein großer Meilenstein ist geschafft. Ab Ende der 9. SSW heißt das Kleine nicht mehr “Embryo”, sondern “Fötus”. In der 9. SSW hat er eine Größe von etwa 2,5 cm.

Einen richtigen Bauch hast du noch immer nicht, aber vielleicht sind Lieblingsjeans und BH schon etwas enger geworden. Viele Schwangere lieben jetzt beim Essen seltsame Kombinationen und entwickeln eine plötzliche Abneigung gegen bestimmte Lebensmittel.

Das Gesicht ist jetzt schon deutlicher zu erkennen, ebenso wie Ellenbogen und Knie. Die Schwimmhäute zwischen Fingern und Zehen bilden sich zurück. Der Fötus kann jetzt schon den Mund öffnen. Und ab jetzt kommt Bewegung in deinen Bauch, das Kleine fängt an, seine Muskeln zu trainieren. Bei seiner jetzigen Größe von etwa 2,5 bis 3 cm spürst du es allerdings noch nicht.

Bei dir könnte sich jetzt das Hautbild verändern. Viele Frauen bekommen durch die vermehrte Durchblutung eine rosige Haut, andere haben mit Hautunreinheiten zu kämpfen.

Bei eurem Winzling entwickeln sich jetzt Haut und Nägel, und er hat ein richtiges Gesicht bekommen. Turnübungen sind jetzt seine Lieblingsbeschäftigung, wenn er nicht schläft. Gewachsen ist er natürlich auch wieder ein Stück: Seine Größe liegt jetzt bei etwa 4 cm.

Du spürst die wachsende Gebärmutter hauptsächlich dadurch, dass du häufiger zur Toilette musst. Du solltest jetzt viel trinken – auch deshalb, weil die Blutmenge in deinem Körper sich erhöht.

Das Baby macht weiter fleißig seine Turnübungen in deinem Bauch! Es fängt jetzt an, Fruchtwasser zu trinken, gähnt und bekommt seinen ersten Schluckauf. So trainiert es seine Lungen. Seine Größe liegt etwa bei 4 bis 5 cm. Das Gesichtchen sieht immer menschlicher aus, der Kopf ist aber noch immer sehr groß im Verhältnis zum Körper. Der Fötus ist nun aus dem Gröbsten raus, die Gefahr einer Fehlgeburt ist jetzt nicht mehr so groß wie in den letzten Wochen.

Dir geht es langsam besser, vor allem die Übelkeit sollte jetzt nachlassen. Das 1. Trimester ist geschafft! 

Im nächsten Artikel erfährst du, wie es im 2. Trimester weitergeht. 

Übrigens: Auch wenn du glaubst, du vergisst diese Zeit nicht – wir empfehlen dir, ein Schwangerschaftstagebuch zu führen. Es dauert zwar noch ein Weilchen, aber wenn es dann so weit ist, sind unsere liebevoll gestalteten Geburtskarten die perfekte Möglichkeit euer Glück zu verkünden. Ob ihr nach Geburtskarten für Mädchen, Geburtskarten für Jungen oder Geburtskarten für Zwillinge sucht, bei uns findet ihr das passende Design, um eure Freude zu teilen.

Ganz wichtig: Alle Zeit-, Größen- und Gewichtsangaben sind nur ungefähre Richtwerte. In diesem Artikel können wir dir nur sehr allgemeine Informationen geben. Aber deine Schwangerschaft ist so einzigartig wie du selbst. Sobald also Fragen oder Probleme auftauchen, du Schmerzen hast oder dir unsicher bist, bitte unbedingt deine Hebamme und dein*e Gynäkolog*in um Rat.