Mother Blessing: Das solltest du darüber wissen

“Mother Blessing” bedeutet “Segnung der Mutter”, wobei in diesem Fall eine werdende Mutter gemeint ist. Das Mother Blessing ist angelehnt an den “Blessing Way” – das ist eine sehr alte Tradition des Volkes der Navajo (Diné), einem indigenen Volk Nordamerikas. Durch verschiedene Rituale soll ein Mensch, der vor einer neuen Lebensphase steht, gesegnet und gestärkt werden – die Zeremonie dort beschränkt sich allerdings nicht auf werdende Mütter. Das Mother Blessing grenzt sich also durchaus vom Blessing Way der Navajo ab, auch was die Rituale selbst betrifft. Um diese Abgrenzung und unseren Respekt vor der  Tradition der Navajo deutlich zu machen, haben wir uns entschieden, hier nur den Begriff “Mother Blessing” zu verwenden.

Ein Mother Blessing soll der Frau in ihren letzten Schwangerschaftswochen und darüber hinaus Kraft geben, und sie sowohl auf den Abschied von der Schwangerschaft als auch auf ihre eigene “Geburt” als Mutter vorbereiten. Anders als beim Babyshower steht nicht das Baby im Mittelpunkt, sondern es geht darum, die Mutter in spe liebevoll zu ehren, ihr Kraft zu geben und sie moralisch zu unterstützen.  

In den letzten Jahren hat die Grundidee des "Blessing Way" auch in anderen Kulturen Anklang gefunden. Das Bewusstsein für Spiritualität ist allgemein gewachsen, und die Geburt eines Kindes wird schon längst nicht mehr nur als ein rein physisches Ereignis betrachtet. Doch auch für Menschen, die keinen ausgeprägten Sinn für Spirituelles besitzen, ist die Zeremonie eine wunderbare Möglichkeit, ihre Liebe und Unterstützung auszudrücken. 

Ein Mother Blessing wird oft von engen Freund:innen oder Familienmitgliedern der werdenden Mutter organisiert. Überwiegend sind es Frauen, die daran teilnehmen, aber es gibt keine starren Regeln. Natürlich sollte das Mother Blessing aber so gestaltet werden, dass sich die Schwangere dabei vollkommen wohlfühlt – und das beginnt bei der Gästeliste. Seltener plant die künftige Mama ihr Fest selbst, aber auch das ist selbstverständlich möglich. Sie sollte sich allerdings in dem Fall an ihrem Ehrentag selbst um nichts kümmern müssen! Wenn die Feier traditionsgemäß einen sehr spirituellen Charakter haben soll, empfiehlt es sich, sie von einer Person organisieren und leiten zu lassen, die in diesem Bereich Erfahrung hat. Mittlerweile bieten viele Doulas und auch manche Hebammen Mother-Blessing-Zeremonien an.

Die Feier kann sehr individuell gestaltet werden – die Hauptsache dabei ist, dass sie auf die Bedürfnisse und Wünsche der werdenden Mutter zugeschnitten ist. 

So könnte der Rahmen für ein Mother Blessing aussehen:

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  Einladung: Die Freund:innen der Schwangeren organisieren die Feier und laden die Gäste ein. Persönlich und liebevoll gestaltete Einladungskarten entsprechen dem feierlichen Anlass am besten. Wichtig ist, dass sie den Zweck und den Charakter der Zeremonie erklären – die Gäste sollten nicht erst googeln müssen, was sie bei einem Mother Blessing erwartet.
• Ort und Zeitpunkt: Die Feier kann bei der Schwangeren zu Hause, im Haus einer Freundin, in einem Garten oder an einem anderen geschützten Ort stattfinden, der für die werdende Mutter angenehm ist. Auch manche Doulas und Hebammen stellen einen speziellen Raum dafür zur Verfügung. Der beste Zeitpunkt liegt im dritten Trimester, einige Wochen vor dem voraussichtlichen Geburtstermin – meist ab der 36. Schwangerschaftswoche.
• Rituelle Elemente: Ein Mother Blessing beinhaltet verschiedene Rituale, die die werdende Mutter segnen und unterstützen sollen. 
• Geschenke: Obwohl materielle Geschenke bei der Zeremonie in der Regel keine große Rolle spielen, bringen manche Gäste liebevolle Aufmerksamkeiten für die werdende Mutter mit. Ein Muss ist es nicht – denn allein die Ausrichtung der Feier ist ein Geschenk, an dem sich meist alle Gäste beteiligen!
• Entspannung und Gemeinschaft: Die Feier bietet viel Raum für Entspannung und schafft durch die gemeinsamen Aktivitäten ein starkes Gefühl der Verbundenheit.

Ebenso wie der Ablauf der Feier, sind auch die Rituale sehr individuell. Ein paar Beispiele: 

• Gemeinsames Essen: Ein Potluck (alle Gäste bringen etwas mit) oder ein von den Gästen vorbereitetes Essen
• Gespräche und Geschichten: Die Gäste erzählen Geschichten, geben Ratschläge und ermutigen die werdende Mutter.
• Segenswünsche: Die Gäste können Segenswünsche, Gebete oder positive Gedanken für die Schwangere aufschreiben oder aussprechen.
• Meditation (hier ist ein wenig Erfahrung damit von Vorteil)
• Gemeinsames Singen und/oder Tanzen
• Bemalen des Bauches – Geübte zeichnen filigrane Kunstwerke auf den Bauch, aber auch Fingerfarben werden gern dafür benutzt, um z. B. einfache Herzen oder Blumen auf den Bauch der Schwangeren zu malen. Also keine Sorge: Für dieses Ritual muss man nicht unbedingt ein überragendes Zeichentalent mitbringen!
• Gipsabdruck vom Babybauch
• Binden von Blumenkränzen
• Gemeinsames Anfertigen einer Geburtskette oder eines Armbands für die werdende Mutter – alle Gäste bringen dafür etwas mit, z. B. Wollfäden und Perlen
• Entspannende Massage für die Schwangere
• Entspannungsbad oder ein wohltuendes Fußbad
• Legen eines Blumenmandalas oder eines Crystal Grids (das sind Kristalle, die in einer bestimmten Form ausgelegt werden und Energie spenden sollen – es gibt solche Sets fertig zu kaufen)
• Räucherzeremonie mit Räucherstäbchen
• Anfertigen einer Geburtskerze (schau dir dazu auch gern unsere DIY-Anleitung am Beispiel einer Taufkerze an)

Natürlich können auch eigene Rituale kreiert werden, vielleicht in einem Brainstorming mit mehreren Freund:innen? 

Da es sich um eine sehr intime Feier handelt, sollte die Gästeliste klein sein und sich auf den engsten Kreis beschränken, in der Regel nehmen nicht mehr als zehn Personen an der Zeremonie teil. Ob Kinder dabei sein sollten, richtet sich nach der Gestaltung der Feier. Bei einer sehr spirituellen Ausrichtung könnte es beispielsweise mit Babys oder Kleinkindern zu unruhig werden. 

Da es keine festgelegten Regeln gibt, ist erlaubt, was gefällt. Während die Deko bei einer Babyparty oft sehr üppig ausfällt, ist sie beim Mother Blessing eher von spirituellen Elementen geprägt, wie etwa Mandalas. Häufig sieht man einen Sitzkreis mit Kissen auf dem Boden – die Schwangere bekommt einen (bequemen!) Ehrenplatz. Viele Blumen, beispielsweise Blüten, die als Mandala gelegt werden, bilden den Mittelpunkt. Auch Kerzen sorgen für eine feierliche Stimmung.

Die Dauer der Zeremonie ist ebenso individuell wie ihre Gestaltung. Auch hier liegt das Augenmerk auf der Schwangeren und ihren Bedürfnissen. So kann das Fest nur 2 Stunden dauern oder zu einem ganzen “Mother Blessing Day” werden. Falls eine professionelle Begleitung gewünscht wird, ist es natürlich vom jeweiligen Angebot abhängig. 

Die meisten Frauen, die die Zeremonie einmal mitgemacht haben – ob als Schwangere oder als Gast – berichten von einer sehr emotionalen, bereichernden Erfahrung und vielen intensiven Gänsehaut-Momenten. Vielleicht auch du? Wir sind neugierig: Hast du schon mal ein Mother Blessing erlebt? Oder würdest du gern an einem teilnehmen? Wir freuen uns auf deinen Kommentar – vertagge uns einfach mit @kartenmacherei bei Instagram!

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