Buffet oder Menü: Findet das richtige Hochzeitsessen für euren Geschmack

Die große Frage bei der Planung des Hochzeitsessens lautet: Buffet oder Menü? Dank der Tipps unseres Experten findet ihr hier die Antwort – und ein Hochzeitsessen ganz nach eurem Geschmack!

Unser Experte Florian Rosbund von Filius Catering hat in vielen Jahren als Hochzeits-Caterer schon zahlreiche Paare bei der Planung ihres Hochzeitsessens begleitet. Er weiß das Beste aus der kulinarischen Vielfalt für jeden Bedarf herauszuholen. Mit seinen Tipps wird die Auswahl des richtigen Hochzeitsessens für euch deshalb deutlich einfacher. 

Bevor ihr euch ans Eingemachte – die Speisen – macht, müsst ihr abklären, welche Variante eines Hochzeitsessens ihr auf Basis eurer Wünsche und Möglichkeiten umsetzen könnt.

Für Florian Rosbund ist es eine große Erleichterung, „wenn das Brautpaar Wünsche und Vorstellungen hat. Welche Speisen soll es unbedingt geben, welche auf keinen Fall? Worum soll sich der Cateringservice kümmern: ‚Nur‘ ums Essen oder sogar ein Rundum-Sorglos-Paket‘? Dazwischen gibt es viele Varianten.“ Diese Informationen im Hinterkopf behaltend, solltet ihr folgende Punkte klären.

1. Gegebenheiten der Location

Bringt im ersten Schritt in Erfahrung, welche Art der Bewirtung in eurer Location möglich ist. Auch Florian Rosbund weiß: 

„So unterschiedlich die Locations, so unterschiedlich sind auch deren Möglichkeiten, von denen die Entscheidung Menü oder Buffet maßgeblich beeinflusst wird.“ 

Prüft insbesondere, ob 

• es euch gestattet ist, einen externen Cateringservice zu beauftragen,
• eine vollausgestattete Küche vorhanden ist,
• Gedecke und Tischdecken zur Verfügung gestellt werden.

2. Budget

Um euch von Anfang an reinen Wein einzuschenken: Das Catering, zu dem neben dem Essen auch noch einige weitere Punkte wie die Getränke oder die Dekoration gehören, wird eurer Hochzeitsbudget um einen großen Anteil schmälern. Somit denken viele Hochzeitspaare zunächst an wilde Preisvergleiche, das Motto „Je billiger, umso besser“ und Einsparungen an allen möglichen Stellen. 

Doch Florian Rosbund rät zu einer anderen Vorgehensweise: 

„Sehr oft vergessen wird das Budget und was darin enthalten sein soll: Nur Speisen und Getränke, oder auch das Mobiliar, Dekoration und so weiter. Viele Brautpaare wollen ihr Budget nicht nennen und erst einmal Angebote einholen. Vom Cateringservice werden dann hellseherische Fähigkeiten erwartet. Wenn ein Hochzeitspaar ein Angebot von der Stange will, wird es auch genau dieses erhalten. 

Lässt sich das Hochzeitspaar darauf ein, sich mit dem Cateringservice über ihre Wünsche und Vorstellungen zu unterhalten, kann ein wirklich einmaliges, auf das Brautpaar, die Gaststruktur und die Speisewünsche abgestimmtes Angebot erstellt werden. So schaffe ich es, aus dem vorhandenen Budget das bestmögliche Catering zu holen.“

Erst wenn ihr euer Budget fürs Hochzeitsessen festgelegt habt, solltet ihr damit beginnen, nach Sparpotenzialen zu suchen, indem ihr: 

• Angebote und Preise vergleichen – sowohl zwischen einzelnen Caterings als auch in Gegenüberstellung zur restaurantinternen Bewirtung,
• oder die professionellen Dienstleistungskosten senken und eure Freunde für die Zubereitung der ein oder anderen kleinere Köstlichkeiten beauftragen.

Der Experten Tipp:

Wenn ihr wollt, dass für jeden einzelnen Gast optimal gesorgt ist, fragt im Vorfeld der Hochzeit nach etwaigen Allergien, Unverträglichkeiten und Ernährungsweisen. Zum Beispiel könnt ihr in den Antwortkarten, die der Einladung beigefügt sind, ein Feld mit essenbezogenen Fragen einfügen. So ist garantiert für jeden Gast eine passende Köstlichkeit dabei. 

Die Qual der Wahl: Menü oder Buffet?

Ob Menü oder Buffet: Jede Art von Hochzeitsessen hat seine Vor- und Nachteile. Vorab sei gesagt: „Ein guter Cateringservice wird euch Speisen anbieten, die zu euch passen, weshalb es keine generelle Antwort auf die Frage nach Menü oder Buffet gibt.“

Grundsätzlich muss für Florian Rosbund jedes Hochzeitsessen vor allem stimmig sein. 

"Alle Gänge/Komponenten des Hochzeitsessens sollen gleichwertig sein und zueinander passen, nicht nur Kulinarisch, sondern auch thematisch und farblich! Es sollte einen angemessenen Platz im Budget einnehmen, weder prozentual zu groß, noch zu klein gewichtet werden, alle Besonderheiten der Feierlichkeit berücksichtigen (zum Beispiel Gäste, Location, Zeitplan, Jahreszeit, Thema) und in erster Linie dem Brautpaar zusagen“. 

Sind diese Voraussetzungen erfüllt, habt ihr die Qual der Wahl. Doch egal, ob ihr euch für ein Menü oder Buffet entscheiden: Lasst eure Gäste mithilfe von Menükarten wissen, welche Speisen und Getränke ihr gewählt haben. 

Variante 1: Das Hochzeitsbuffet

Zur Selbstbedienung angerichtete Speisen auf einer langen Tafel oder vom Kellner servierte kleine Köstlichkeiten: Beim Buffet stehen sich Flexibilität und Unruhe gegenüber.

Buffet-Vorteile

Das Buffet beeindruckt vor allem in Punkto Flexibilität. Diese Variante ist laut Florian Rosbund „erstens nahezu überall möglich“, kann zweitens „verschiedene Geschmäcker gut abbilden, sodass für jeden etwas dabei ist“ und garantiert drittens die Sättigung, da „sich die Gäste mehrmals am Buffet bedienen können“.

Ein einfaches Buffet, bei dem „der Cateringservice kommt, aufbaut und zum Abholen zurückkehrt, ist sicherlich die günstigste Variante“ und damit vor allem für Hochzeitspaare mit begrenztem Budget die bessere – auch wenn ihr dabei Einbußen in der Speisenauswahl in Kauf nehmen müsst. 

Doch gleichzeitig bieten Hochzeitsbuffets Spielraum für kulinarische Besonderheiten: 

„Ein einfaches Buffet kann wunderbar durch zum Beispiel Live Cooking Stationen aufgewertet werden.

Dabei werden einzelne, manchmal auch alle Speisen vor Ort live vor den Augen der Gäste vollendet oder komplett zubereitet.“ Einen großen Trend sieht Florian Rosbund beispielsweise in BBQ-Buffets. Hier solltet ihr auf jeden Fall darauf achten, dass auch die vegetarischen Gäste auf ihre Kosten kommen und ihr leckere fleischlose Alternativen anbietet. 

Eine Checkliste mit den wichtigsten Tipps, für die Planung eures perfekten Hochzeitsmenüs, findet ihr in einem weiteren Beitrag.

Buffet-Nachteile

Beim Buffet werden „tendenziell mehr Lebensmittel übrig bleiben und in den Müll wandern“ betont Florian Rosbund.  Daneben müsst ihr euch bei der Entscheidung fürs Buffet vom Gedanken einer gemütlichen Essenssituation verabschieden, denn „die Stimmung ist etwas unruhiger, da immer wieder Gäste aufstehen und sich Schlangen am Buffet bilden.“

Schließlich wird auch die Optik der Speisen unter der Selbstbedienung der Gäste leiden. „Auch ein noch so genial und liebevoll angerichtetes und dekoriertes Buffet sieht nach dem fünften Gast, in die Sauce gefallenen Löffeln und vollgekleckerten Tischdecken nicht mehr nach einem solchen aus“, weiß der langjährige Caterer aus Erfahrung.

Variante 2: Das Hochzeitsmenü

Begrenztes Angebot versus entspannte Essensatmosphäre: Diese Vor- und Nachteile bringt eine festen Menüfolge, die den Gästen zeitgleich serviert wird, mit sich.

Menü-Vorteile

Falls für euch das Essen eher ein gemeinsames Erlebnis als Sättigungsgelegenheit darstellt, ist das Menü für euch die bessere Variante. „Das Menü ist deutlich ruhiger, jeder Teller wird ansprechend angerichtet, es ist von allem bis zum letzten Gast etwas da, und die Gäste werden bedient.“

Unabhängig von den Kosten wird dadurch „das Menü eindeutig als die wertigere Variante empfunden“.

Nachteile

Auch wenn sich der finanzielle Aufwand zwischen Buffet und Menü nicht automatisch unterscheidet – der personelle und logistische ist deutlich höher: 

„Für ein Menü wird neben entsprechend vielen Servicekräften auch eine Küche und ein Küchenteam benötigt. Dies verschlingt einen erheblichen Teil des Budgets. Denn was das Hochzeitscatering teuer macht, ist in erster Linie nicht die Auswahl der Produkte, sondern die Arbeitszeit, die zur Herstellung, Lieferung, Präsentation und Service benötigt wird.“

Daneben lauft ihr bei einer von euch festgelegten Menüfolge Gefahr, die Geschmäcker einzelner Gäste zu verfehlen. Denn Florian Rosbund weiß: 

„Eine vegetarische Alternative wird jeder Caterer mit anbieten, jedoch wird es schwierig – und vor allem teuer – wenn auf jeden einzelnen Gast eigegangen werden soll“. 

Auch euer Wunschmenü sollte deshalb laut des Experten „möglichst massentauglich sein“.

Letzte Tipps: Warum gute Beratung so wichtig ist wie euer Bauchgefühl

Mit der Kenntnis der benötigten Rahmenbedingungen sowie der Vor- und Nachteile von Buffet und Menü seid ihr bestens für die Planung eures Hochzeitsessens gewappnet. Hierfür gibt euch Florian Rosbund abschließend noch ein paar wichtige Tipps mit auf den Weg: 

• Da das „typische“ Brautpaar bisher noch nie eine so große Veranstaltung organisiert hat, sollte neben dem Essen definitiv die Beratung an vorderster Stelle stehen. Fragt Profis, die täglich in diesem Metier unterwegs sind und euer Anliegen von einem etwas distanzierten und erfahreneren Standpunkt aus beleuchten können.
• Verlasst euch auf euer Bauchgefühl und die Empfehlung von Freunden. Viele Locations empfehlen ein Cateringservice, teilweise sind sie sogar an bestimmte gebunden. Dahinter steht oft ein wirtschaftliches Interesse der Location

• Prüft, wie der Cateringservice mit eurer Anfrage umgeht. Bekommt ihr schon nach zwei Minuten ein 14-seitiges„persönliches" Angebot, oder wird sich erst einmal mit euch unterhalten und eure Bedürfnisse und Wünsche in Erfahrung gebracht?
• Ob ein Cateringservice wirklich an der bestmöglichen Realisierung eurer Wünsche oder lediglich eurer Zufriedenstellung interessiert ist, könnt ihr mit einem einfachen Geheimtest herausfinden: „Fragt nach Schweine- oder Rinderfilet auf dem Buffet. Solche Speisen garen weiter und werden schnell ungenießbar. Will man euch das verkaufen, sucht ihr  besser einen anderen Cateringservice.“

Wir bedanken uns herzlich bei Florian Rosbund für den Vergleich von Hochzeitsmenü und Buffet. Wir hoffen, euch die schwierige Entscheidung ein wenig erleichtert zu haben, sodass bei eurer Hochzeit die Liebe auch durch den Magen geht!